BeiträgeRennrad - RTFs und Rennen

Todtglüsinger RTF 2018

Zwei Premieren gab es für mich bei der Todtglüsinger RTF; ich bin sie zum ersten Mal gefahren und war endlich mal vor Lars (Kanarienvogel) bei einer RTF am Start 😀

 

Der Samstag ist für eine RTF eher ungewöhnlich und eigentlich wollte ich auch Zuhause bleiben, weil sich ein ebay-Kleinanzeigen-User für den Kauf meines roten Renners angemeldet hatte. Aber wer sich bei ebay rumtummelt, kennt die Verlässlichkeit solcher Aussagen (vom Schreibstil will ich erst gar nicht anfangen).

So machte ich mich die knapp 30 km nach Tostedt mit dem Rad auf den Weg. Die Radwege nach Tostedt sind eine mittlere Katastrophe und statt da mal bauliche Maßnahmen einzuleiten, damit man halt nicht auf der Straße fahren muss, werden mittlerweile überall im Lande nur noch diese komischen Schilder aufgestellt.  

Ich versuche trotzdem als Alleinfahrer alles auf dem Radweg abzufahren, aber manchmal ist der Radweg so schlecht, da geht’s dann auch nicht mehr mit gutem Willen und ich wähle die Straße. Und dann fährst du auf der Straße, wo es so ruhig ist, dass nur alle 5 Minuten mal ein Auto vorbeikommt, und diese meinen dann Verkehrserziehung zu betreiben und überholen dich mit 100 km/h im Zentimeterabstand. Leute, ihr seid einfach nur Scheiße.

In Tostedt angekommen merkte man gleich, hier läuft alles eine Spur gemütlicher ab. Es gab aber bereits lecker Frühstück, was ich auch nach der Anfahrt nutzte. Wie schon geschrieben, traf Lars erst kurz nach mir ein und auch das eine oder andere bekannte Gesicht war zu sehen. Unter anderem mein Arbeitskollege Jose, der Mitglied bei den Todtglüsingern ist und für die Kontrollstelle 4 verantwortlich war. 

Dann wurde ich noch von einem Fahrer darauf hingewiesen, dass die DT Swiss-Felgen an meinem Rennrad nichts taugen, weil da Wasser in die Lager kommt, wenn man da mit dem Hochdruckreiniger draufgeht. Ich lass das mal so stehen. 

Neben mir am Start hörte ich dann eine Kette leise wimmern und sah dann auch den Grund; großes Ritzel, großes Kettenblatt. Aua. Dafür war die Kette aber auf keinen Fall ungenügend geschmiert 😀 So, genug gelästert. 

Viele Starter waren wir nicht und die Gruppen wurden auch schnell nacheinander auf die Strecke gelassen. Das übliche leichte Chaos am Anfang einer RTF ließ relativ schnell nach und die Gruppen in denen ich fuhr, waren alle richtig gut und sehr diszipliniert.  

Das lag unter anderem aber auch an einer top funktionierenden Gruppe vom BSV Buxtehude, die nicht nur das harmonische Fahren in einer Zweierreihen perfekt beherrschte, sondern auch darauf achtete, dass ihre Gruppe immer zusammen blieb. Bei der RTF Vossy dies Jahr in Neu Wulmstorf, waren wir da auch schon sehr begeistert. In den Genuss dieser Gruppe kam ich zwischen Verpflegungsstelle 1 und 2.  

Nach der Verpflegungsstelle 2 gab es eine Streckentrennung, wo sich überraschenderweise nur ein kleiner Teil für die 112 km oder länger entschied. Schwuppdiwupp bestand eine relativ große Gruppe aus über 20 plötzlich nur noch aus 6 Fahrern. Wir fuhren aber nach einigen Kilometern auf eine weitere Gruppe auf, die dann auch gut funktionierte. 

Und dann kam der Regen….. Alter Schwede, hatten wir vorher noch immer Glück die dunklen Wolken nur am Horizont zu sehen, brach der Himmel auf einmal auf und es schüttete aus Eimern. Ich verließ die Gruppe um mich unter einen Baum zu stellen und meine Regenjacke anzuziehen, ein paar andere Fahrer taten es mir gleich. Der Baum brachte nur kurzfristig Entlastung, denn der Regen war einfach zu stark. Junge, junge, was ein Platzregen. Glücklicherweise war der Schreck nach einigen Minuten vorbei und ich konnte weiterfahren. Gut, dass ich Vorder- und Rücklicht dabei hatte und meine Regenjacke weiß ist, so hatte ich auch auf Regennasser Fahrbahn ein gutes Gefühl. 

Von da an fuhr ich die letzten ca. 20 km alleine ins Ziel, war aber kein Problem. Die Sachen trockneten so langsam wieder an der warmen Luft und die Straßen waren, überraschenderweise für mich, ziemlich ruhig was den Autoverkehr anging. Da hatte ich für einen Samstag mit deutlich mehr Verkehr gerechnet.

Im Ziel konnte ich mich dann davon überzeugen, warum diese kleine, aber feine RTF bei einigen Fahrern so beliebt ist; neben einer sehr schönen Strecke gibt es im Ziel ein ganz tolles Buffet. Ich sagte immer nur: „Äh, kann ich da auch noch einen kleinen Schlag von bekommen und von dem und dem auch noch?“ Sehr lecker. 

Gut gestärkt machte ich mich wieder auf den Heimweg, schimpfte noch ein paar Mal über die Radwege und den einen oder anderen Autofahrer, aber die konnten mir meine gute Laune auch nicht mehr trüben. 

Eine sehr schöne RTF, würde ich im nächsten Jahr gerne wiederfahren, aber man ist sich in Tostedt wohl selber nicht mehr ganz sicher, ob man die RTF aufrecht hält. Wäre schade, und das nicht nur wegen des hervorragenden Zielbuffet. 

Thomas Tremmel

Btw; erkennt sich jemand auf den Bildern wieder und möchte das nicht, bitte kurz Bescheid geben, dann lösche ich das Bild.