BeiträgeRennrad - RTFs und Rennen

RTF Durch das Vörder Land 2016

Leichter Dauerregen bis 10°C, so die Wettervorhersage. Glücklicherweise ist meine Erfahrung, dass die Wettervorhersage immer danebenliegt und es meist deutlich besser wird. Schade nur, dass dies an diesem Tag leider nicht der Fall war.

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Bremervörde liegt ja fast vor meiner Haustür und so entschloss ich mich die 30km Anfahrt mit dem Fahrrad durchzuführen. Es regnete von Anfang an und die Temperatur hielt sich konstant bei 5°C.

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178km, 550hm bei einer Fahrzeit von 6 Std 40min.

Aufgrund der zu erwartenden 10°C und dem vom mir erhofftem nachlassendem Regen, startete ich mit ¾ Hose und keiner reinen Regenjacke. Zum Glück hielt aber auch die warme Windjacke den Regen ausreichend ab und halt besonders gut den kalten Wind. Und irgendeine Vernunft-Gehirnzelle in meinem Kopf hat mich glücklicherweise zu Überschuhen überredet, sonst wären mir auf der Hinfahrt zur RTF schon die Füße abgefroren.

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Ziemlich durchnäßt empfing mich mein Radsportkumpel Scotty am Start, der zum Bremervörder Organisation-Team gehörte und deshalb nicht mitfahren durfte. Ein Vereinskollege von Scotty meinte scherzhaft beim Blick auf das Wetter, dass es wohl heute mal ein Vorteil wäre, dass man nicht mitfahren durfte.

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Die Anmeldeprozedur war total easy, da die Bremervörder die Möglichkeit von Scan&Bike nutzen. Einmal zuhause am Rechner ausgefüllt, QR-Code ausgedruckt und beim Anmelden einfach eingescannt. Einfacher geht’s nicht.

Immerhin 60 Starter wollten sich die RTF trotz des Wetters nicht entgehen lassen. Ich entschied mich bei der Anmeldung, auf die Frage nach der Strecke, für die 115km. Natürlich vor dem Hintergrund, dass man sich bei einer RTF während der Tour auch umentscheiden kann, und dass ich in Bargstedt oder Hollenbeck komplett abbrechen und nach Hause fahren konnte.

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Vom Start bis zum ersten Verpflegungspunkt fuhr ich einer Gruppe die sich perfekt ergänzte. Perfekt deshalb, weil einige Fahrer der Gruppe immer wieder vorne fuhren und andere gar nicht. Gab es vorne einen Wechsel, dann ließen sich auch umgehend Fahrer ein paar Reihen dahinter zurückfallen um bloß nicht in die Verlegenheit zu kommen, auch mal im Wind zu fahren und für die anderen Fahrer etwas zu tun. Am Ende einer Tour, wenn man ggf. selber total im Arsch und froh über jeden Windschatten-spendenden-Fahrer ist, kann man das ja noch verstehen, aber am Anfang einer Tour?

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Vorteil einer Gruppe bei einer RTF: Windschatten, mehr Sicherheit auf der Straße und nette Gespräche mit dem Nebenmann. Nachteil bei Regen: es kommt nicht nur sauberes Wasser von oben, sondern auch Straßendreckwassser über die Reifen auf dein Gesicht. Und das auch dann, wenn mal von oben nix mehr kommt. Da ich noch Wurst- und Käsebrot bei mir hatte entschloss ich mich die Verpflegungsstelle auszulassen und alleine weiterzufahren.

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Kurz vor der zweiten Verpflegungsstelle in Farven holte mich die Gruppe wieder ein. Hier genoss ich wieder ein, zwei nette Gespräche, entschied mich bei der Streckenteilung für die lange Tour, ließ die Verpflegungsstelle wieder aus und fuhr alleine weiter. Ab hier wurde es dann eine ziemlich einsame Fahrt, was mich aber nicht weiter störte.

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Es regnete weiter ununterbrochen und kurz vor Hollenbeck, knapp nach 100km Fahrt, reifte in mir die Überlegung, ob ich die Tour abbrechen und die 3km nach Hause wählen oder ob ich mich weiter knapp 80km durch den Regen kämpfen sollte. Ein Blick auf den Radcomputer sagte mir, dass sich die Temperatur von 5°C auf 6°C erhöht hatte. Jetzt, wo es endlich wärmer wurde, fand ich’s auch doof die Tour abzubrechen.

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Begeistert war ich übrigens von dem kleinen Ort Bevern; ein durchgehend abgetrenntes Stück Radweg auf der Straße. Deutlich gekennzeichnet mit sich immer wiederholenden Rad-Piktogrammen. Echt klasse und viel Sicherheit für die Radfahrer. Da schafft mein Heimatort nicht mal ein Piktogramm auf der Marktstraße in Harsefeld.

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Endlich hörte auch der Regen auf und mit Rückenwind ging es über einen tadellosen, neuen Radweg Richtung Bremervörde.

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Im Ziel angekommen gönnte ich mir noch ein Stück Cappuccino-Kuchen und einen Kaffee. Auch dem Geruch einer warmen Bratwurst konnte ich nicht widerstehen. Der Senf machte dann auch noch, ohne Aufpreis, meine Nase frei.

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Dann ging’s, weitgehendst Regenfrei, nochmal 30km nach Hause. Ich wunderte mich immer, was mich am Ansatz der Überschuhe pickste, bis ich dann feststellte, dass der Reissverschluss an meinem Bein scheuerte. Na ja, die Dinger hatten’s eigentlich schon vor der Fahrt hinter sich.

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Alles in Allem eine wieder mal tolle RTF in Bremervörde die durch ein sehr gastfreundliches Team auf die Beine gestellt wurde.

Einziger Wermutstropfen für mich; aufkommende Muskelprobleme in rechten Bein hielten bis zum Sonntag an und ließen mich auf den Start bei der RTF in Buxtehude verzichten. Aber nach der Samstag-Tour war das für mich gut zu verkraften.

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Vielen Dank an das Team in Bremervörde.

Thomas Tremmel