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Heide, Kuchen, Polizei 27SEP15

Die Wetteraussichten waren so richtig gut für den Sonntag und so entschlossen wir uns für eine längere Tour in die Lüneburger Heide zu fahren. Die einzige Frage im Vorfeld von meiner Seite war, ob wir wie gewohnt um 10:00 Uhr oder doch schon um 09:00 Uhr starten wollten? Da Rennradfahrer bekanntermaßen die eitelsten Leute unter den Radfahrern sind, hätte ich mir diese Frage eigentlich sparen können, denn mit dem Verweis auf den notwendigen Schönheitsschlaf wurde die Zeit von 09:00 Uhr als kontraproduktiv abgelehnt.

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Sah ich das noch als faule Ausrede der Langschläfer, waren das wohl für Andreas völlig neue Erkenntnisse und nach einem Blick in den Spiegel sagte er sich wohl (ich vermute das mal): „Hmm, ein Versuch wär’s wert, nötig hätte ich es wohl.“

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So kam es, dass eine kleine Gruppe Rennradfahrer um 10:00 Uhr auf Andreas wartete, der aber einfach nicht kommen wollte. Da sein Wohnsitz nicht weit von unserem Startpunkt entfernt war entschlossen wir uns, bei ihm vorbeizuschauen, denn es war äußerst ungewöhnlich, dass Andreas zu einer Fahrt zugesagt hatte, aber nicht erschien.

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Zwecklos, keine Reaktion auf unsere Klingeln an der Haustür und der Versuch ihn via Smartphone zu erreichen war auch umsonst. Keine Chance, gegen Schönheitsschlaf-Extrem kamen wir nicht an. Laut unbestätigten Meldungen soll er das wohl mittels eines Schönheitstranks aus alten Trauben am Abend vorher verstärkt haben.

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Wie auch immer, in Erinnerung an die letzten Gruppenbilder hatte jeder in unserer Gruppe Verständnis für Andreas Sofortmaßnahme und ich sparte mir in Zukunft evtl. die aufwendige Bildbearbeitung.

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Zu fünft machten wir uns auf den Weg Richtung Lüneburger Heide. Dank gpies zog ich mir einen interessant aussehenden Track mit einer Länge von 150km runter, der von den Radsportkollegen des RSC-Harsefeld hochgeladen wurde. Wir entschlossen und jedoch den Track entgegengesetzt zu fahren. So konnte uns Kai noch ein gutes Stück begleiten, der leider nicht genügend Zeit für die ganze Tour hatte.

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Wir waren alle schon über den Anfahrtsweg zur Lüneburger Heide sehr positiv angetan, denn dieser folgte entweder über schmale asphaltierte Wege oder über sehr verkehrsarme Straßen.

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In der Lüneburger Heide stieg unsere Begeisterung dann nochmal; eine tolle Strecke durch eine großartige Landschaft. Leider läuft auch solch eine Tour nicht ohne unentspannte Autofahrer ab; in einem kleinen Ort mussten wir links abbiegen, zeigten dies auch deutlich und frühzeitig an und trotzdem meint dann Einer, er müsste uns überholen. Glücklicherweise rechnet man mit solchen Mir-doch-scheißegel-Typen, und so zogen wir erst rüber, als wir uns sicher sein konnten, dass unser Abbiegevorgang beachtet wurde. Wie wichtig das ist, sollten wir später noch deutlicher zu spüren bekommen.

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Aufgrund einer Cafe-Empfehlung von Henry kurz vor Buchholz, ignorierten wir jeden Bäcker und jedes Cafe auf unserer Tour, obwohl der Magen sich, zumindest bei mir, immer deutlicher bemerkbar machte. Die Empfehlung war aber gerechtfertigt; auch wenn das Cafe von außen nicht den Anschein machte, so waren Kaffee und Kuchen von einer tollen Qualität. Mir hat zum ersten mal Vollkornkuchen geschmeckt, und zwar richtig gut.

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Nach der Kaffeepause verabschiedete sich Sascha, da er nicht ganz so viel Zeit hatte und den Weg etwas abkürzen wollte. Franzi, Rene und ich fuhren weiter in Richtung Buchholz.

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In Buchholz, und auf dem Weg aus Buchholz raus, wählten wir zuerst die Straße, da die Wege links und rechts wenig Rennradtauglich waren. Kurz hinter Buchholz entdeckten wir jedoch auf der linken Seite einen Radweg und der Verkehr wurde uns auch zu stark auf der Straße. Allerdings war der Wechsel auf den Radweg leichter gesagt als getan. 1. war der Radweg durch einen breiten Rasenstreifen zur Straße getrennt, den wir mit dem Rennrad nicht überfahren konnten und 2. fuhren die Autos einfach zu schnell von hinten auf, so dass ein Wechsel auf den Radweg zu dem Zeitpunkt einfach zu gefährlich gewesen wäre.

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Ein kurzes Stück weiter kam eine scharfe Rechtskurve mit Leitplanke, vor der eine Ausfahrt zum Radweg bestand, aber auch hier kamen die Autos einfach zu schnell von hinten, so dass wir uns dazu entschlossen nach der Kurve die Ausfahrt zum Radweg zu nutzen. Wir gingen einfach davon aus, dass die Autofahrer die Geschwindigkeit hier drosseln würden und in der Kurve nicht überholen könnten.

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Also am Anfang der Kurve schon mal den Arm raus, um das Abbiegen anzuzeigen. Blick nach hinten um sich zu versichern, dass die Autofahrer entsprechend verzögern und den Abbiegevorgang abwarten werden. Sah gut aus und ich wechselte als Erster in der Reihe von ganz rechts in Richtung Mittelstreifen. Am Kurvenausgang, am Ende der Leitplanke, wo die Möglichkeit bestand auf den Radweg zu wechseln, passierte es dann; hinter mir knallte es. Trotz unserer klaren Absicht scherte ein Autofahrer zum Überholen aus, verzögerte erst wieder (laut Rene, der auf Höhe des Autofahrers war) um dann wieder zu beschleunigen und dann direkt danach eine Vollbremsung durchzuführen. Die Autofahrerin hinter dem ersten Auto, ging davon aus, das Ersterer überholen wollte und fuhr dann auf.

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Tja, ich weiß ja nicht, was man noch machen soll. Glücklicherweise hielt ich die ganze Zeit meinen Arm raus und versichere mich nochmal vorm Überfahren der Mittellinie, ob der Autofahrer auch wirklich wartete.

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Na ja, wie auch immer. Polizei kam erst nach einer ¾ Stunde, nahm unsere Personalien auf, ich schilderte als Erster den Unfallhergang und nachdem der Fahrer des ersten Autos zugegeben hatte, dass er meinen ausgestreckten Arm deutlich gesehen hatte, durften wir weiterfahren.

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Jetzt mussten wir uns erst mal wieder warmradeln, was uns auch geling. Die Sonne wärmte uns und schenkte uns ein wunderschönes Herbstlicht. Die Rosengartenstraße steigt von dieser Richtung nur am Anfang an und ließ uns dann herrlich eine leichte, aber lange Abfahrt genießen.

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Die leichten Anstiege vor und nach Moisburg konnten uns jetzt auch nicht mehr ärgern. Das Wetter war einfach zu klasse, das warme Herbstlicht ein Traum und die Strecke hat uns einfach insgesamt begeistert.

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In Apensen trennten sich dann nochmal die Wege von Franzi, Rene und mir. Ein zufriedenes Grinsen hatten wir alle auf den Gesichtern.

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Ich hatte zwar Licht dabei, aber wir kamen trotz der Verzögerung noch im Hellen Zuhause an.

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Eine tolle Tour, schreit auf jeden Fall nach Wiederholung.