RTF Harburg 2016 – Alma Mater
07:00 Uhr Harsefelder Ortszeit und alle Wettervorhersagen schrieben ganz deutlich: Es ist furztrocken. Nur, was interessiert’s dem Wetter, was die Vorhersage meint; draußen nieselte es leicht.
Egal, Regenjacke in die Trikottasche und Windweste an, es wird sich bestimmt ändern. Ja, und bis zum ca. 10km entfernten S-Bahnhof in Neukloster änderte sich das Wetter tatsächlich; erst nieselte es stärker und dann schlug es in richtigen Regen um. Na toll. Egal, in der S-Bahn ist es trocken.
Statt mit dem Auto anzureisen wählte ich diesmal die S-Bahn. Ich konnte mich noch gut dran erinnern, dass ich beim letzten Besuch der Alma Mater lange nach einem Parkplatz gesucht hatte, da war die S-Bahn eine gute Alternative. Vom S-Bahnhof Heimfeld waren es keine 5 Minuten zum Start.
Anmeldung war problemlos, die Startnummer sehr stabil, der Frühstückstisch der RG Uni Hamburg sehr gut gedeckt.
Die Anzahl der Teilnehmer kam mir ungewöhnlich klein vor. Mag am Wetter oder zeitgleichen Veranstaltungen, wie den Triathlon in Hamburg, gelegen haben.
Das die verläßlichen Wettervorhersagen auch andere Teilnehmer verunsicherten war am Start deutlich wahrnehmbar; kurz/kurz, kurz/lang, lang/lang, Windweste, Regenjacke usw. Ich wählte aufgrund der nahenden, dunklen Wolken meine Regenjacke. Hätte ich mir sparen können, es regnete den ganzen Tag nicht mehr. Nässe kam ausschließlich von der Straße und vom Hinterrad des Vordermannes.
Die Alma Mater ist bekannt für eine tolle Verpflegung. Wo gibt es schon geschmierter Brötchen an der Verpflegungsstelle? Ja, keine Pflicht und dafür fährt man auch keine RTF, aber trotzdem finde ich das klasse und erwähnenswert. Auf jeden Fall steuerte ich die erste Verpflegungsstelle an.
Wenn ich in einer Gruppe fuhr dann klappten diese sehr gut und es war immer richtig gute Stimmung in den Gruppen.
Btw; auch wenn ich eingefleischter HSV-Fan bin; die Trikots der Paulianer Radsportgruppe sehen richtig klasse aus und die Truppe ist immer gut gelaunt.
Da die Alma Mater auch für richtig viele Höhenmeter bekannt ist, wurde die eine oder andere Gruppe leider immer mal wieder gesprengt. An Ansteigen geht der Nutzen des Windschattens halt gegen Null.
Meine Idee, hier und da mal eine neue fotografische Perspektive auszuprobieren, ging ab und zu in die Hose, bzw. auf den Helm 😀
Kurz vor einer weiteren Steigung fuhr ich auf eine Gruppe auf, die überwiegend aus Fahrern der Harburger Radsport-Gemeinschaft bestand und in der viele junge Fahrer dabei waren. Es machte den Eindruck, ich kann mich auch täuschen, dass die erfahrenen Fahrer der HRG die jüngeren Fahrer an das Fahren in der Gruppe gewöhnen wollten. Sehr schöne Aktion, dachte ich so. An der Steigung durfte dann wohl jeder so wie er konnte. Auch das klappte wohl ganz gut, aber irgendwas ging wohl schief, denn plötzlich krachte ein Brüllen durch die Gemeinde, dass der Asphalt bebte. Ein paar junge Fahrer blieben wohl an ungünstiger Stelle am Ende des Anstiegs stehen und bekamen dafür ein Donnerwetter an den Kopf geworfen, dass die gesamte Heide wackelte. Boah, dachte ich noch, hier herrscht aber Zucht und Ordnung. Mit einem anderem Fahrer zog ich an der Gruppe vorbei, er schaute mich an und meinte: „Nix wie wech hier.“ „Jau,“ meinte ich scherzhaft, „sonst bekommen wir auch noch ’n Anschiss.“ 😀
Nach der vorletzten Verpflegungsstelle machte ich mich alleine auf die Weiterfahrt, ließ die letzte Verpflegung aus und fuhr auch dann bis kurz vorm Ziel alleine. Der Gegenwind wurde so langsam böse und sorgte in Verbindung mit den Anstiegen für schwere Beine. Puh, das Ding kostete mittlerweile mehr Kraft, als ich erwartet hätte.
8 km vorm Ziel sah ich dann den HFS-Fori Deichfahrer am Straßenrand mit einer Panne. Der Schnitt im Mantel war nicht ohne und Deichfahrer hatte die Sorge, dass der neue Schlauch sich durch dieses Loch gleich wieder verabschiedete, aber ich sah ihn ein paar Minuten nach mir im Ziel, also ging alles gut.
Im Ziel gab es dann noch eine Gemüsepfanne und ein Weizenbier, dann machte ich mich wieder Richtung S-Bahn.
Zuhause wollte STRAVA unbedingt die S-Bahn Kilometer mitzählen, obwohl der Garmin, wie auch Garmin Connect die korrekten 152 km anzeigten.
Nein, meine Frau findet das mittlerweile nicht mehr merkwürdig, dass ihr Mann nach dem Nachhause kommen erst mal das Rad in die Ecke stellt und dann mit voller Montur, hungrig, durstig und kaputt an den Rechner geht um den STRAVA-Track zu bearbeiten.
Einige Leser werden jetzt mit dem Kopf schütteln, andere nicken, oder?
Vielen tausend Dank an das Team der RG Uni Hamburg, tolle RTF.
Thomas Tremmel