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Tour de Airbus

Eine Radtour die alle Airbus-Standorte in Europa verbindet. Eine Idee, die schnell von Airbus-Mitarbeitern in die Tat umgesetzt wurde. Aufgeteilt in mehreren Etappen, die mal kürzer oder länger ausfallen. Für die Etappe von Hamburg nach Bremen, über die Standorte Buxtehude und Stade, übernahm Florian Singh diese Aufgabe.

Treffpunkt am 17. August um 08:45 Uhr war der Haupteingang am Osttor in Hamburg Finkenwerder. Es sollte noch genügend Zeit für ein Foto vorhanden sein, bevor der Start um 09:00 Uhr eingeläutet wurde.

Mein Kollege Kai Diercks und ich starteten bereits um 07:15 Uhr in Harsefeld, denn wir wollten auch die Rückfahrt von Bremen mit dem Rad bewältigen. Die Zugfahrt von Bremen nach Harsefeld war uns zu umständlich, aber für den Fall der Fälle hatte ich unseren Fahrradanhänger bereits am Auto installiert und meine Frau drum gebeten sich den Nachmittag frei zu halten.

Die Wettervorhersage war äußerst bescheiden und bereits auf dem Weg nach Finki erwischte uns ein kleiner Regenschauer.

Am Osttor erhielten wir dann mit gut 20 weiteren Kollegen unsere Airbus-Tour-T-Shirts für das gemeinsame Foto. Es waren auch Kollegen aus Bremen angereist, welche die Etappe als Rücktour fuhren. Leider ließ sich von offizieller Seite niemand blicken, der ein Foto machen wollte. Auch sah man niemanden, der uns evtl. eine gute Fahrt hätte wünschen wollen.

Na ja, wie auch immer, ich drückte dann jemanden vom Sicherheitsdienst meine Kamera in die Hand für das Gruppenfoto und er wünschte uns dann auch gleich eine gute Fahrt.

Nachdem das erledigt war ging es auf die Strecke Richtung Buxtehude. Btw; es waren überwiegend Rennräder am Start, aber auch ein paar Treckking-Räder und MTBs waren dabei. Die Sorge, dass es dadurch während der Fahrt evtl. zu langsam werden könnte, war völlig unbegründet, wie sich während der Fahrt herausstellte.

Nach dem nüchternen Auftakt in Hamburg erwarteten uns in Buxtehude applaudierende Mitarbeiter und aufgereihte Tische mit Wasser und Säften. Ganz große Klasse. Die Fahrer waren sichtlich begeistert von diesem Engagement der Buxtehuder und zeigten das auch auf dem anschließenden Gruppenfoto.

Das Wetter war gut und so ging es weiter durchs Alte Land nach Stade. Auch Stade war auf unser Kommen vorbereitet und so begrüßten uns Mitarbeiter mit Wasser, Saft, Bananen, Süßem und guter Laune. Auch hier wurde ein Gruppenfoto bei bester Laune geschossen.

Jetzt ging es also auf das längste Teilstück nach Bremen. Der Wind kam, wie fast immer, aus südwestlicher Richtung, also immer schön direkt von vorne. Da war man ganz froh, dass wir in einer größeren Gruppe fuhren und diese auch sehr gut funktionierte. Natürlich musste ab und zu „kürzer“ gerufen werden, aber das wäre auch in einer reinen Rennradgruppe der Fall gewesen.

In Bevern verabschiedete sich der übriggebliebene Mountainbiker, der bis dahin aber sehr gut mitgehalten hatte.

So langsam meldete sich der Hunger bei vielen Fahrern und man hielt Ausschau nach einem Bäcker. Das ist aber auf dem Land und in Dörfern nicht so einfach und so mussten wir bis Tarmstedt fahren, bis wir einen guten Bäcker mit schönem Angebot gefunden hatten.

Gut gestärkt ging es dann weiter Richtung Fischerhude. Mittlerweile hatte allerdings der versprochene Regen angefangen und begleitete uns fast ununterbrochen bis Bremen. Auch schwanden bei einigen Fahrern so langsam die Kräfte aufgrund der ungewohnt hohen Kilometerzahl.

Hier und da reichte dann die normale Motivation nicht mehr aus und es wurde ein wenig angeschoben. Florian Singh sorgte nicht nur für die tolle Organisation dieser Tour, sondern betätigte sich auch noch ab und zu als Hilfsmotor 🙂

Nach einem sehr schönen Stück an der Wümme kam auch bald das erste Ortsschild von Bremen. Das sorgte nochmal für die notwendige Motivation für die letzten Kilometer.

In der Bremer Rush-hour kamen wir mit den Rädern besser durch als jedes Auto. Der Verkehr war wirklich katastrophal. Ich habe selten so viel Gehupe gehört, wie an diesem Tag in Bremen. Leider kam es bei den vielen Straßenbahnschienen noch zu einem Sturz. Der Fahrer blutete zwar, konnte aber weiterfahren und wurde im Bremer Werk von den Sanis versorgt.

Große Freude dann, als wir den Bremer Standort erreichten, aber auch leichte Enttäuschung, weil anders als in Buxtehude und Stade, hier niemand auf uns gewartet hat und auch kein Wasser oder ähnliches zur Verfügung stand. Aber es gab zum Schluss dann noch ein Gruppenfoto mit jubelnden Teilnehmern. Meine Wasserflaschen füllte ich einfach auf der Toilette auf.

Viele Fahrer wollten mit der Bahn zurück nach Hamburg, Kai und mir war das zu umständlich nach Harsefeld und deshalb fuhren wir, wie geplant, mit dem Rad zurück.

Und dann ging es richtig los mit dem Regen. Kai, im Hinterkopf meine Frau und das Auto mit Anhänger, äußerte noch leichte Zweifel, aber ließ es dann auch bei diesem einen Überredungsversuch 😀

Meine Güte, es schüttete wirklich wie aus Eimern und das bedeutete im chaotischen Bremer Stadtverkehr erhöhte Aufmerksamkeit. So waren wir auch ganz froh, als wir irgendwann auf eine Fahrradstraße trafen und diese auf einen sehr guten Radweg raus aus der Stadt führte.

In weiser Vorahnung hatten wir beide Licht dabei und der Rückenwind bescherte uns trotz des Sauwetters ein gutes Tempo. In Tarmstedt nahmen wir dann nochmal unsere restliche Verpflegung auf. An Fotos war bei diesem Sauwetter leider nicht zu denken.

Wir legten ein gutes Tempo vor, wobei uns der leichte Rückenwind sicherlich unterstützte, aber so langsam verließen uns auch die Kräfte. Wir dachten aber positiv und sagten uns, zum Glück müssen wir nicht mehr ganz bis nach Hamburg 😀

Und dann passierte das, was man bei diesem Wetter gar nicht haben möchte; Plattfuß 10 km vor dem Ziel. Na schöner Scheiß 🙁 Zum Glück der Vorderreifen. Außerdem hörte der Regen endlich auf. Und der Buhmann im Reifen wurde auch schnell gefunden. Also Scheiß drauf, gehört zum Radfahren dazu.

Als wir dann endlich weiterfuhren wurde uns erst langsam klar, wie viel Kilometer wir eigentlich bereits hinter uns gelassen hatten. Vielleicht war uns das aber momentan auch nur scheißegal, denn so langsam reichte es auch 😀

Über 10 Stunden im Sattel, 258 Kilometer und im Ziel nass und dreckig wie eine Sau. Aber auch sehr zufrieden mit sich und dem tollen Tag freuten wir uns auf Dusche, Essen und Schlaf.

Was noch auffiel:

  • „Die Beine sind okay, nur der Wind macht zu schaffen. Ich hab ja ’ne Fläche wie ’ne Schrankwand.“
  • „Immer dem roten Rucksack hinterher.“
  • Wenn’s erst mal regnet, ist es nach 5 Minuten auch egal.
  • Mit dem Trekkingrad von Hamburg nach Bremen in einer Rennradgruppe, Hut ab.
  • Wenn man in Buxtehude schon im Arsch ist, aber dann doch irgendwie bis Bremen durchhält.
  • Bisschen Wasser auf den Tisch, ein Lächeln und freundliche Worte, so simpel kann Motivation sein.
  • Viele Gespräche, aber nicht einmal war das Thema Job, Airbus oder ähnliches; man konnte also tatsächlich auch abschalten von der Arbeit.

Thomas Tremmel

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